Noch am Stressen oder schon beim Waldbaden?

Veröffentlicht am 19. Mai 2025 um 23:14
Baumkronen gen Himmel

WALDBADEN IST KEIN NEUMODISCHER SCHNICK-SCHNACK, SONDERN EINE WISSENSCHAFTLICH FUNDIERTE METHODE, STRESS VORZUBEUGEN.

 

Gestresste Menschen können im Wald zu sich selbst finden. Waldbaden ist eine Wohltat für Köper und Seele. Regelmäßiges Eintauchen in die Natur hilft beim Stressabbau und ist für eine gesunde Lebensweise unabdingbar. Waldbaden ist das ideale low stress training. Aber wie geht Waldbaden konkret?

 

Als allererstes  müssen die Sinne geöffnet werden.

Das hilft, sich fallen zu lassen und unbeschwert in die Natur einzutauchen.

Lass das unglaubliche Grün in all seinen Facetten deine Augen verführen.

Dann schließe die Augen und atme tief ein. So wirst du sensibel für die  ätherischen Düfte, die im Wald aus allen Ecken auf dich einströmen. Du kannst den erdigen Geruch des Mooses entdecken oder das herbe Aroma von Harz, das aus einer Borke quillt. Und das feuchte Unterholz duftet nach Laub und Waldpilzen. Im Frühling sind es vor allem die jungen gelben Triebe der Fichten, die ein würziges,  leicht an Zitronen erinnerndes Aroma freisetzen. Und wer das Glück hat, im Herbst auf Eukalyptusbäume zu treffen, der wird durch den typischen Duft  ihrer Fruchtkapseln an Hustenbonbons erinnert. Nicht zu vergessen die Tannen, die nach Weihnachten duften. 

Auch das Ohr sollte aktiv lauschen. Geschlossene Augen fördern hier ebenfalls die Wahrnehmung der waldtypischen Geräusche wie das Rauschen des Windes in den Wipfeln der Bäume, das Knacken von Geäst unter den Füßen, das Zwitschern der Vögel in den Baumkronen oder das Klopfen eines Spechtes - um nur einige zu nennen.

Sobald du dich auf diese Weise mit der Natur verbunden hast, bist du bereit für das eigentliche Waldbaden.

 

Du beginnst dein Waldbad, indem du behutsam die Augen öffnest. Jetzt lässt du deinen Blick langsam an den Bäumen hinaufwandern, indem du dich optisch von Ast zu Ast hochhangelst und dann auf die gleiche Weise wieder hinunter kommst. Dabei drehst du dich langsam um die eigene Achse bis zum Ausgangspunkt. Dann wiederholst du diese Achtsamkeitsübung aufmerksam und mit Bedacht mehrere Male.

Achtung: Wer zu Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen neigt, lässt das Drehen um die eigene Achse besser weg.

 

Wirkung

Die Heilkraft der Bäume hält Körper und Seele gesund. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Geruch, den Pflanzenöle ausströmen, Stress reduzieren kann.

Man nimmt an, dass für die therapeutische Wirkung des Waldes auf Körper und Seele vor allem die sog. Terpene verantwortlich sind. Sie sind der wichtigste Bestandteil der ätherischen Öle, die von Blättern, Rinde, Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen frei gesetzt werden. Sie wirken unmittelbar auf das Nervensystem des Menschen, wenn dieser die Terpene durch die Düfte im Wald über die Lunge und die Haut aufnimmt. Zum einen wird der sog. Sympathikus beruhigt, der zum vegetativen Nervensystem gehört und bei Stress die Flucht- und Kampfreaktionen steuert. Zum anderen steigert der sog. Ruhe-Nerv, den man Parasympathikus nennt und der die körperliche Regeneration zur Aufgabe hat, seine Aktivität.

 

Gegen Burnout und Kreislauferkrankungen

An japanischen Universitäten werden die Auswirkungen eines Waldbesuchs auf den menschlichen Körper und Geist seit Jahrzehnten wissenschaftlich erforscht.

Man hat herausgefunden, dass bereits ein kurzes Waldbad positive Auswirkungen hat auf Atmung, Puls und Blutdruck. Ebenso hat man anhand von Blutuntersuchungen entdeckt, dass ein einfacher Waldspaziergang das DHEA Hormon erhöht, das die Herz-Kreislauf-Funktionen aufrecht erhält und Herzerkrankungen vorbeugt.

Die medizinische Verordnung einer Waldtherapie gegen Burnout oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist daher in Japan nicht ungewöhnlich.

 

Gegen Viren und Krebszellen

In japanischen Studien wurde durch Bluttests wissenschaftlich festgestellt, dass bei Menschen, die einen ganzen Tag im Wald verbringen, die Immunabwehr deutlich steigt. Der Gehalt an sog. Killerzellen im Blut, die Krebszellen vernichten und Viren abtöten war bei diesen Menschen um 40 % angestiegen.

Zur dauerhaften Stärkung des Immunsystems empfehlen japanische Wissenschaftler daher mindestens 2 Waldtage pro Monat.

 

Auch in Deutschland hat man erkannt, dass zu wenig Natur krank macht. Wissenschaftlich tastet man sich auch hierzulande an die gesundheitlichen Auswirkungen des Waldbadens heran und lobt seine positiven Auswirkungen insbesondere bei Schlafstörungen, depressiven Gedanken, psychischen Belastungen sowie der Aufmerksamkeitsstörung ADHS. Man schätzt die Funktion des Waldbadens als rein präventive Gesundheitsvorsorge, die jedoch weder Medikamente noch Psychotherapie ersetzen könne. Auch an Münchens Ludwig-Maximilians-Universität befasst man sich mit den Effekten des Waldbadens und erarbeitet einen Kriterienkatalog für Kur- und Heilwälder.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Waldbaden ein wunderbares Mittel ist, Stress abzubauen.

Es beruhigt das Nervensystem und reduziert Stresshormone (Cortisol).

Es fördert die Achtsamkeit und beruhigt den Geist.

Es ist stimmungsaufhellend, indem es Glückshormone freisetzt. 

 

 

 



 

 

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